Kurz nach dem letztes Spiel unser diesjährigen Volleyballsaison verkündete unser Trainer: “So, wir machen jetzt erstmal acht Wochen Trainingspause!”
Mir stand das Entsetzen ins Gesicht geschrieben. Acht Wochen ohne meinen Lieblingssport – und überhaupt: acht Wochen keinen Sport, dann bin ich am Ende dick, fett und kugelrund. Das geht definitiv nicht, da musste ich mir was einfallen lassen. Ich fasste also den Entschluss laufen zu gehen. Laufen? Die Hälfte meiner Mannschaft lachte sich kaputt, als ich das kundtat, denn ich bin schon als Laufmuffel verschrien. Ausdauersport mag ich nicht und Kondition hab ich nicht. Trotzdem ließ ich mich nicht entmutigen und fuhr als erstes zum Sportladen zum shoppen. Nachdem ich eine Laufhose, ein Shirt und ein Armgurt (wie heißt das Teil denn richtig?) für mein Handy erstanden hatte fuhr ich motiviert nach Hause, schnappte mir meine Kinder und los gings.
Die beiden mit dem Fahrrad voran, ich laufend hinterher. Klappte zunächst auch ganz prima, aber nach gut zwei Kilometern meckerte meine Tochter das erste Mal auf einem Bergauf-Stück: “Mama, das ist mir zu schwer. Ich kann nicht mehr.” Aufgeben wollte ich jetzt aber noch nicht, also hab ich sie ein wenig geschoben und als es nicht mehr bergauf ging, fuhr sie auch wieder alleine. Nach gut drei Kilometern bogen wir wieder in unsere Siedlung ein. Leider geht es hier auch wieder berghoch und diesmal streikten beide Kinder. Also gingen wir gemeinsam, die Fahrräder schiebend, den Berg hoch und als wir in die Querstraße einbogen setzen wir drei zum Endspurt an – 3,56 km, das war für den Anfang schon mal ganz gut. Wir waren alle ein bisschen k.o. aber ich durchaus zufrieden.
Das war vor sechs Wochen – und tatsächlich, ich laufe immer noch! Mittlerweile aber ohne die Kinder. Da bin ich schneller und flexibler. Meist so einmal die Woche, denn mittlerweile darf ich auch wieder einmal die Woche zum Volleyball. So wirklich Spaß macht mir das Laufen nicht, aber mich hat schon ein wenig der Ehrgeiz gepackt meiner Zeiten zu verbessern. Gestern habe ich meinen beste Zeit hingelegt: 4,50 km mit einer durchschnittlichen Pace von 06:28. Damit habe ich mich um eine knappe Minute verbessert, und das macht mich schon ein bisschen stolz. Mal sehen, wie lange mir dieser Ehrgeiz erhalten bleibt…